Knobi Geschrieben 24. Januar 2011 Teilen Geschrieben 24. Januar 2011 (bearbeitet) Ich brauche zwar keinen Rat und keine Hilfe, will aber trotzdem mal zu Eurer Unterhaltung beitragen mit einer vermutlich nicht ganz alltäglichen Geschichte. Mein CB8 fing vor einigen Wochen an, hintenrum verdächtig nach Sprit zu miefen. Zum ersten Mal war mir das direkt nach dem Volltanken aufgefallen, da denkt man natürlich nichts Böses, wobei allerdings gar kein Zusammenhang zum vollen oder leeren Tank bestand, das war reiner Zufall. Heute hatte ich nun Lust und Gelegenheit, mir die Sache mal näher anzusehen; eigentlich hatte ich das bereits deutlich angerostete Füllrohr in Verdacht. Ihr kennt das ja: In den Tank rein und aus ihm raus führen etliche Leitungen, Schläuche und Rohre, die gut hinter zwei Plastikverkleidungen versteckt sind, wo sich natürlich jahrelang der Dreck sammelt. Das Füllrohr war es nicht, stattdessen entdeckte ich eine feuchte Stelle an der Rücklaufleitung, wo sie zwischen Karosserie und Tank ein kurzes Stück weit mit einem Schlauch überbrückt ist. Okay, also rostige Leitung oder poröser Schlauch. Benzinschlauch hat der Hobbybastler selbstverständlich immer in den gängigen Durchmessern zur Hand, also war schnell der Entschluss gefasst, den alten Schlauch abzuziehen, ggf. das rostige Stück von der Leitung abzuschneiden und einfach mit einem längeren Schlauch und vernünftigen Schellen wieder frisch zu machen. Die originalen Schellen konnte ich übrigens mit den Fingernägeln zu Staub zerbröseln. So weit kein Problem. Um aber besser an der Leitung rumfummeln zu können, habe ich den nächstgelegenen Halter des kompletten Leitungspakets losgeschraubt und ein klein wenig zur Seite geschwenkt, wirklich kaum einen Zentimeter weit. Und - zack! - kam ein haarfeiner, spitzer Benzinstrahl neben der Verschraubung der Druckleitung rausgeschossen, weil die ebenfalls vergammelte Druckleitung dort gerade durchgebrochen war. Hurra. Hmm. Ich habe kurz überlegt, einfach auch die komplette Verschraubung der Druckleitung rauszusägen und ebenfalls mit einem Stück Schlauch zu überbrücken, sicherheitshalber dann halt mit mehreren Schlauchschellen. Vernünftiger Benzinschlauch hält den anliegenden Druck auf jeden Fall aus, meistens auch langfristig - dummerweise hatte ich aber nicht genügend passende Schellen zur Hand, und auch nicht genug Schlauch. Ich werde mir also in den nächsten Tagen eine passende Leitung besorgen, bzw. aus rostfreiem Material selbst bördeln, falls die Überwurfmutter irgendwie zu retten ist. Je nach dem, was halt schneller hinzukriegen ist. Ich weise Euch also darauf hin, bei nächster Gelegenheit einfach mal die Plastikabdeckungen neben dem Tank anzuheben und einen Blick darunter zu werfen - es kann sich lohnen! Bearbeitet 24. Januar 2011 von Knobi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kardynau Geschrieben 25. Januar 2011 Teilen Geschrieben 25. Januar 2011 Hi Knobi, hübsche beschreibung aber mit fotos wäre alles besser nachvollziehbar. http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a015.gif mein wagen hat nämlich keine plastikabdeckung dort unten. die benzinleitungen mit rücklaufleitungen meines einspritzers sehen aber vermutlich ähnlich aus, es gibt mehrere davon. wenn du etwas nachbesserst, mache bitte ein paar fotos davon und beschreibe wie Du das gemacht hast und wo das war. jo, verrostete teile sind immer sehr ärgerlich und aufwendig zu reparieren. da aber bei deinem wagen schon beim biegen undichtigkeiten entstehen, wäre vermutlich austausch der kaputten teile als langfristige lösung besser. übrigens das benzineinfüllrohr habe ich auch bei meinen beiden wagen schon ausgetauscht (130EUR das teil), da beim tanken benzin auf den boden lief hehe. http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/k020.gif als ich das benzineinfüllrohr ausgewechselt habe, das war aber sch..sarbeit unter dem wagen auf der straße, habe ich damals gleich alle leitungen als auch das rohr (und benzintank wo ich konnte) satt mit einer spritze und pinsel mit schutzwachs verspritzt/versiegelt. ich prüfe jetzt auch jedes jahr, ob diese schutzschicht z. b. wegen steinschlag nicht beschädigt wurde. also bitte berichten wie Du das repariert hast aber bitte mit fotos. http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/e010.gif Zitieren [sIGPIC][/sIGPIC]I-I O N D A - ich will nichts anderes Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Knobi Geschrieben 8. Februar 2011 Autor Teilen Geschrieben 8. Februar 2011 (bearbeitet) So, seit letztem Sonntag läuft der Wagen wieder. Das hat so lange gedauert, weil ich leider nur aus purer Zeitnot (!) eine originale, vorgebogene Leitung für teures Geld bei Honda bestellt hatte, anstatt mir aus passender Meterware selbst was zu bördeln und zu biegen. Das Originalteil hatte schlicht und ergreifend die Aussicht auf schnellere Lieferung, weshalb ich die leckere Meterware aus Kupfer-Nickel-Legierung nicht bestellt habe (Polyamid wäre natürlich auch gegangen und erheblich billiger). Pünktlich nach den versprochenen zwei Tagen kam eine Leitung bei meinem Honda-Händler an: Natürlich die falsche, wenn auch mit dem richtigen Aufkleber. Nun gut, sowas kann passieren. Anstatt nun jedoch die gleiche Leitung einfach nochmals zu bestellen und anschließend die falsch ausgezeichnete zurückzuschicken, wurde eine offizielle Reklamation daraus, die sich locker über eine Woche hinzog, wobei offenbar jegliche Zuständigkeiten verloren gingen. Zwischenzeitlich hätte ich mir natürlich längst eine rostfreie Leitung aus besserem Material für weniger Geld selbst bauen können - hatte aber nun keine Zeit mehr für diese Aktion. Egal. Die Druckleitung läuft in einem Bündel mit Rücklauf, Kondensatorleitung und zwei Bremsleitungen unter dem Wagen vom Motorraum zum Tank, ist bis kurz vor dem Tank einteilig und entsprechend beschissen einzufädeln. Dabei wird klar, dass sämtliche Leitungen im Werk selbstverständlich VOR dem Einbau des Motors verlegt wurden und ein nachträglicher Austausch nicht unbedingt eingeplant war. Problem: beim Ersatzteil war im vorderen Drittel "ab Spritzwand bis zum Filter" praktisch jede Biegung ein kleines Stück an der falschen Stelle und/oder im falschen Radius, was natürlich immer erst auffällt, wenn man die Leitung eingefädelt und unter dem Auto zumindest in den ersten beiden Führungen befestigt hat, um anschließend (Bühne hoch... Bühne wieder runter...) von oben nachschauen zu können. Letztendlich habe ich in bestimmt 25 Anläufen (rauf-rein-runter-gucken-rauf-raus-biegen) buchstäblich JEDE Biegung wieder beseitigt und an der richtigen Stelle neu gemacht. Natürlich kann man im engen Motorraum zwischen Spritzwand und Ansaugbrücke eine 5/16"-Stahlleitung (also knapp 8 mm dick) beim besten Willen nicht mit den Fingern biegen, selbst, wenn nur noch irgendwo ein Zentimeter fehlen sollte. Rauf-rein-runter-rauf-raus-biegen... Satte zwölf (!) Stunden später war die Operation schließlich erledigt, wobei ich im Motorraum den Stehbolzen einer Führung schon beim Demontieren abgerissen habe (Rost) und durch Kabelbinder ersetzen musste, was an dieser Stelle aber okay ist. Einigen Leitungsführungen unter dem Auto, vor allem der widerlich großen am Übergang zur Spritzwand, musste ich ebenfalls mit Kabelbindern nachhelfen, weil deren Rastnasen nach knappen 20 Jahren heimlicher Versprödung eben nicht mehr rasten wollten. Stört aber ebenfalls nicht und hält vermutlich besser, als neu. Zur Arbeitszeit muss ich natürlich anmerken, dass ich solche Sachen wirklich genau nehme und die neue Leitung ganz sicher nirgends schabt, schwingt oder unerlaubt anliegt. Die Halter wurden, soweit nötig, entrostet und neu gestrichen; alle Teile wurden mit ordentlich Rostschutzfett montiert und eingestrichen. So eine Scheiße mache ich nie wieder. Bei BMW waren früher sämtliche Leitungen ganz einfach im Innenraum, und da gehören sie auch hin. Nix mit Rost, nix mit Dreck, nix mit tausend wirren Knicken, zumal die Spritpumpen bei den meisten Autos sowieso durch ein Loch unter dem Rücksitz im Tank versenkt werden. Und aus Stahl muss so eine Leitung ganz eindeutig auch nicht sein, das ist totaler Schwachsinn. Auf Rumgefuchtel mit einer Kamera habe ich bei solch beknackten Aktionen ehrlich gesagt keinen Bock, das nervt nur noch zusätzlich. Zur Erläuterung gibt's aber gleich noch ein paar Bilder. Bearbeitet 8. Februar 2011 von Knobi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Knobi Geschrieben 8. Februar 2011 Autor Teilen Geschrieben 8. Februar 2011 (bearbeitet) Bild 1: Die Situation am Tank. - Tankrohr 15 & 11 sind eigentlich immer rostig, aber das war in diesem Fall problemlos. - Abdeckung 27 versteckt das Elend vor neugierigen Blicken, sammelt jedoch Dreck anstatt ihn abzuhalten und lässt die Leitungen dahinter kräftig rosten - Schlauchverbindung 21 war an der vorderen Verbindung zum Rücklauf undicht; die Stahlleitung selbst war dort durchgerostet, natürlich von außen - Leitungspaket 25 ebenfalls rostig, aber noch okay - Druckleitung 23 samt Halter ebenso - Schlauchverbindung 26 zum Rücklauf des Kondensators der Tankentlüftung (wer denkt sich so einen Unfug eigentlich aus?) okay, Klemmschellen jedoch völlig weggerostet Bearbeitet 8. Februar 2011 von Knobi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Knobi Geschrieben 8. Februar 2011 Autor Teilen Geschrieben 8. Februar 2011 (bearbeitet) Bild 2: Die Leitungen. 10 ist die Druckleitung, als einzige mit richtigen Verschraubungen. Vor der hinteren Verschraubung mit 23 aus dem vorherigen Bild abgebrochen beim Lösen des Halters 28, um die defekte Rücklaufleitung 15 samt Schlauchverbindung bequemer reparieren zu können. Der Tank bleibt dabei voll, nur die Leitungen selbst laufen leer. Bei den Führungen 40/42, 41/42, 20/23, 46/24, 45/25, 45/26 usw. darf man nichts vertauschen. Die passen nur in einer Richtung und an einer Stelle, selbst wenn sie absolut gleich aussehen. Bleibende Verformung im Lauf der Jahre. Die immergleiche Schraube 34 ist eine verdammte Lüge, denn es sind zwei verschiedene Längen davon verbaut und die längere Version passt nicht überall. Führung 20 ist ein vollkommen absurdes Teil, das neu schon nur mir roher Gewalt und dürren Spinnenfingern auf das Leitungspaket zu bekommen ist - jede einzelne Leitung hat innerhalb des Halters nochmals mehrere Führungsnasen, die auch bei vorsichtiger Demontage gern abreißen. Führung 20 und Führung 43 musste ich mit Kabelbindern reparieren bzw. fixieren, was aber absolut in Ordnung ist und bei jemandem, der den Wagen nicht ganz genau kennt, sogar als original durchgehen kann. Die Kabelbinder verschwinden jeweils in den Nuten der Teile. Halter 40/42 musste wegen abgerissenem Stehbolzen entfallen, ist aber an dieser Stelle nicht unbedingt nötig. Bearbeitet 8. Februar 2011 von Knobi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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